Realitätsverlust bei den Friday-Kiddies?
veröffentlicht am 26.03.2022 mit 886 Worten - Lesezeit: 5 Minute(n) in * GEBRABBEL *
Inhaltsverzeichnis
Gestern war “Globaler Klimastreik” ausgerufen, aus diesem Grund gab es bei SWR aktuell ein aufschlussreiches Interview.
Angekündigt wurde das Interview so:
7:17 Uhr Jule Pehnt, Fridays-For-Future-Aktivistin aus Freiburg
Globaler Klimastreik: Welche Auswirkungen hat der Krieg auf den Klimaschutz?
Hier die Aufzeichnung:
Bemerkenswerte Aussagen
Es wird Klimafolgen geben, die Demokratien gefährden werden, Systeme generell destabilisieren werden (…)
Die grundsätzliche Erkenntnis ist wohl da, aber:
Frage: Fridays for Future fordert nun einen sofortigen Importstopp für russisches Erdgas, Erdöl und auch für russische Kohle. Haben Sie mal überlegt, welche Folgen das für Wirtschaft und Verbraucher hätte?
Antwort: Natürlich haben wird das überlegt, es ist aber auch ganz klar, daß ein Importstopp jetzt sein muß aus Solidarität mit der Ukraine, alles andere wäre verlogen (…)
Aha!
Frage: Die Gewerkschaften energieintensiver Branchen sehen das ganz anders, die haben sich gegen einen Boykott (…) ausgesprochen, genauso wie auch der Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck, weil man eben schwere wirtschaftliche Verwerfungen befürchtet. Würden Sie das in Kauf nehmen?
Antwort: Ja, das würden wir in Kauf nehmen, denn wir müssen uns immer fragen: nach wessen Interessen handeln wir in der Politik - und jetzt gerade stehen Menschenleben auf dem Spiel und wir müssen im Interesse dieser Menschenleben handeln und nicht nach den Interessen von Unternehmen und deren Profiten …
Das ist interessant: Unternehmen sind böse … das haben wir ja immer gewußt. Hat diese Aktivistin jemals irgend einen Euro selbst verdient? Hat die ihr tolles Smartphone aus eigenen Mitteln finanziert? Oder ist sie vielleicht einfach “Tochter”?
Wenn ich den Lebenswandel dieser Aktivisten mir so ansehe und mit meiner eigenen Schulzeit so vergleiche: wir hatten damals nicht die (finanziellen) Mittel, irgendwelche Demos vom Zaun zu brechen und quer durch’s Land zu eben solchen zu fahren.
Von diesem hohen Ross, auf dem die zu sitzen scheint, kann man leicht “herunterschauen” und Forderungen stellen, die andere an den finanziellen Abgrund führen:
Frage: Aber Frau Pehnt, stopp mal. Sie haben gerade vorher davon gesprochen, daß Sie sich auch für die sozial schwächerern hier bei uns einsetzen, aber wenn es zu einem solchen Energieembargo käme, dann würden sicherlich viele viele Menschen hier in Deutschland ihren Job verlieren, und das hätte erhebliche soziale Verwerfungen bei uns im Lande zur Folge, deshalb nochmal die Frage: würden Sie auch das in Kauf nehmen?
Antwort: Nein, das muß natürlich sozial so ausgestaltet werden, daß dieser Importstopp möglich ist, ohne daß ganz viele Menschen, so darunter leiden müssen, daß sie ihre Arbeit verlieren, daß sie sich nicht mehr das Heizen leisten können, und das ist auch möglich
Frage: Wie?
Antwort: Indem man Ausgleichsmaßnahmen wie zum Beispiel das Arbeitslosengeld erhöhen aber auch indem man nicht wie jetzt mit dem Paket einen Tankrabatt durch die Hintertür einführt, sondern wir brauchen halt jetzt systematische Denken (…) klaren Ausbau von erneuerbaren (…)
Wieder so eine Sternstunde: natürlich dürfen die Leute die Arbeit nicht verlieren, die Lösung dieses Problems aber ist die Erhöhung des Arbeitslosengeldes … ich fass’ es nicht!!!
(An dieser Stelle sei dem Moderator Andreas Böhnisch ein ausdrückliches Danke ausgesprochen für die gute Gesprächsführung)
Kleiner Exkurs: nach 12 Monaten (für Ältere bis max. 24 Monate) ist das ALG1 zu Ende. Dann setzt das Hartz-IV-Regime ein und zerstört die Lebensleistung der Betroffenen: nach § 12 SGB II sind alle Ersparnisse oberhalb einer Grenze von 150EUR pro Lebensjahr aufzubrauchen, bevor Leistungen gewährt werden. Für einen 45-jährigen Vater so einer Aktivistin wären das 6750 EUR. Ob der sich davon einen neuen E-Flitzer leisten kann, um Töchterchen zur nächsten Demo zu fahren?
Ein Gedanke dazu noch: Richtigerweise wurde den ukrainischen Kriegsflüchtlingen eine Arbeitserlaubnis erteilt, denn wer will - wenn ihm (aus welchen Gründen auch immer) die Heimat zerbombt wurde - im “Nachbarland” den Leuten auf der Tasche liegen.
Aber die Friday-Kiddies sehen nicht ein, daß es dazu eher mehr Arbeitsplätze braucht, im Gegenteil: Firmen sind böse, die wollen ja nur Profit machen, also weg mit den (noch) vorhandenen Arbeitsplätzen …
“Wir” klauen “denen” die Zukunft, behauptet Greta.
Ich wünschen “denen” viel Spaß in “ihrer” Zukunft. Denn: Die Geschichte zeigt: Eine abstürzende Mittelschicht hat zu allen Zeiten rechts gewählt. Was dabei rausgekommen ist, kann man in den Geschichtsbüchern nachlesen … oder auch die zaghaften Anfänge dieser Entwicklung anhand aktueller Beispiele betrachten.
Eine solche Regierung kann sich dann ins “gemachte Nest” setzen, denn:
Zusammen mit der derzeit im Aufbau befindlichen Zensurinfrastruktur, siehe hier oder hier, und den immer wieder verschärften Landes-Polizeigesetzen (Bsp.: Baden Württemberg) - insbesondere dem bayrischen, das den Orwellschen “Gedankenverbrecher” durchschimmern läßt, dürfte es dann zügig vorbei sein mit Forderungen. Und ob sie dann noch tolle Demos machen dürfen … müssen halt “zuverlässig” sein … wie immer das dann definiert wird von der zu erwartenden rechts-autokratischen Regierung.
Aber vielleicht ist das ja auch der Plan?
Die Klimatiker haben vor Jahren schon festgestellt, daß alles ganz easy wäre, wäre da nicht die lästige Demokratie.
Ach ja … vielleicht sind die ja auch scharf auf so eine Zukunft, wie sie die Phantasten des Weltwirtschaftsforums sich ausdenken … (in englischer Sprache, kann mittels DeepL übersetzt werden). Kleiner Auszug:
Ab und zu ärgere ich mich über die Tatsache, dass ich keine wirkliche Privatsphäre habe. Ich kann nirgendwo hingehen, ohne registriert zu werden. Ich weiß, dass irgendwo alles, was ich tue, denke und träume, aufgezeichnet wird. Ich hoffe nur, dass niemand das gegen mich verwenden wird.
Alles in allem ist es ein gutes Leben.
Aha …
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