Festplatten aufräumen
veröffentlicht am 02.01.2018 mit 446 Worten - Lesezeit: 3 Minute(n) in * HARDWARE * PROGRAMME * SOFTWARE *
Vor nicht ganz 20 Jahren hab ich meinen ersten privaten PC gekauft, und beim Aufräumen fiel mir die originale Festplatte dieses Rechners in die Hände, eine Samsung SV0844A mit sage und schreibe 8,4GB Speicherplatz. Wo kommt denn die her? Und: wo soll sie hin?
Nun, dieser erste war auch der letzte PC, den ich fertig kaufte. Über die Jahre hab ich immer mal wieder Komponenten getauscht, irgendwann auch mal einen zweiten Rechner für die anspruchsvollen Aufgaben aufgebaut (und den anderen zum “Surfrechner” degradiert), dann hat sich aus Einzelteilen mal ein Linux-Spielrechner zusammenbauen lassen. Und über allem schwebte das Prinzip: Nie ungelöschte Festplatten einfach wegwerfen. Und so haben die sich eben angesammelt und nun, da die Zeit der IDE-Platten zu Ende ist, wird es Zeit, sich tatsächlich mal um das Thema “Löschen zur Entsorgung” zu kümmern.
Festplatten löschen
Mein Linux liefert ein Tool gleich mit: shred
. Dabei handelt es sich um ein Kommandozeilen-Werkzeug, das
- eine Datei,
- ein Verzeichnis,
- eine Partition oder
- eine komplette Platte
mit Zufallszahlen überschreibt.
Ich nutze hier die letzte Variante und überschreibe die komplette Platte, dabei werden alle vorhandenen Partitionen mitsamt den darauf jeweils gespeicherten Daten “entsorgt”.
Zum Löschen - oder auch zum Kopieren von Daten - hab ich mir einen externen USB-Festplattenadapter zugelegt. Mittels inxi
ermittle ich, wo die zu behandelnde Festplatte im System vorhanden ist:
~ $ inxi -Fzx
und bekomme im Abschnitt “Drives” mitgeteilt,
Drives: HDD Total Size: 4009.3GB (22.1% used)
ID-1: /dev/sda model: WDC_WD20EZRZ size: 2000.4GB
ID-2: /dev/sdb model: WDC_WD20EZRZ size: 2000.4GB
ID-3: USB /dev/sdc model: SV0844A size: 8.4GB
daß sich die gesuchte Platte (hier: die oben genannte Samsung) unter der Bezeichnung sdc
ansprechen läßt.
Der Datenlösch-Vorgang wird dann wie folgt gestartet (weder die Platte noch Partitionen darauf dürfen im System gemountet sein):
~ $ sudo shred -vz -n 4 /dev/sdc
Die Optionen bedeuten:
v
zeigt den Fortschritt an
n
Anzahl der Schreibvorgänge, hier: 4
z
hängt am Ende noch einen Schreibvorgang aus Nullen an
Nach Absenden des Befehls heißt es dann: warten …
shred: /dev/sdc: Durchgang 1/5 (random)...
shred: /dev/sdc: Durchgang 1/5 (random)...256KiB/7,9GiB 0%
shred: /dev/sdc: Durchgang 1/5 (random)...1,8MiB/7,9GiB 0%
shred: /dev/sdc: Durchgang 1/5 (random)...1,9MiB/7,9GiB 0%
shred: /dev/sdc: Durchgang 1/5 (random)...3,3MiB/7,9GiB 0%
shred: /dev/sdc: Durchgang 1/5 (random)...4,8MiB/7,9GiB 0%
shred: /dev/sdc: Durchgang 1/5 (random)...5,6MiB/7,9GiB 0%
shred: /dev/sdc: Durchgang 1/5 (random)...6,4MiB/7,9GiB 0%
shred: /dev/sdc: Durchgang 1/5 (random)...7,2MiB/7,9GiB 0%
shred: /dev/sdc: Durchgang 1/5 (random)...8,1MiB/7,9GiB 0%
Eine 250GB-SATA-Platte brauchte mehr als 4 Stunden für die Prozedur, und die kleine Samsung ist auch nicht schneller - damals waren die Platten eben noch viel langsamer.
Ich lasse das daher nicht am Haupt-PC laufen, sondern nutze meinen kleinen Reise-PC, den ich mir nach dem Laptop-Crash letztes Frühjahr aufgebaut hatte, der braucht einen Bruchteil des Stroms …
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