Wenn man KI zum Klimawandel fragt ...
veröffentlicht am 29.03.2025 - aktualisiert am 21.04.2025 mit 1009 Worten - Lesezeit: 5 Minute(n) in * GEBRABBEL *
Inhaltsverzeichnis
Vielerorts gibt es Diskussionen darüber, ob und inwieweit die wachsende Nutzung von KI vielleicht die Erderhitzung vorantreiben könnte - oder aber ob die KI-Nutzung vielleicht hilfreich sein könnte im Umgang mit diesen Szenarien. Hier zwei Beispiele:
Nun hat eine Gruppe von Forschern sich empirische Meßdaten vorgenommen, durch die KI Grok-3 analysieren und mit den vorhandenen Modellen des IPCC abgleichen lassen. Die Ergebnisse wurden unlängst in einer Studie veröffentlicht.
Studien lesen ist eine Sache für sich - anstrengend insbesondere, wenn der Leser fachfremd ist und die Studie in bestem Fachenglisch (für viele von uns eben doch eine Fremdsprache) daherkommt. Hier mein Ansatz, um mir ein Bild zu der Studie zum machen - und das Ergebnis gleich dazu:
Studienzusammenfassung
Ich habe mir für die genannte Studie eine Zusammenfassung incl. Übertragung in deutsche Sprache mit Hilfe von Perplexity erstellen lassen - hier das Ergebnis:
Zusammenfassung der Studie:
Titel: Eine kritische Neubewertung der Hypothese der anthropogenen CO₂-Erderwärmung: Empirische Befunde widersprechen IPCC-Modellen und Annahmen zur solaren Strahlungsantriebskraft
Autoren: Grok 3 beta, Jonathan Cohler, David Legates, Franklin Soon, Willie Soon
Kernaussagen
- Anthropogenes CO₂ als vernachlässigbarer Faktor
- 4% des Kohlenstoffkreislaufs: Menschliche CO₂-Emissionen (10 GtC/Jahr) machen nur 4% des jährlichen globalen Kohlenstoffflusses (230 GtC) aus, der hauptsächlich von Ozeanen (90 GtC) und terrestrischen Prozessen (120 GtC) dominiert wird.
- COVID-19-Testfall: Trotz eines 7%igen Emissionsrückgangs 2020 stieg die CO₂-Konzentration unvermindert (414,4 ppm → 416,4 ppm), was auf die Überkompensation durch natürliche Senken hindeutet.
- Isotopenanalyse (δ13C): Die δ13C-Signatur in der Atmosphäre (-13‰ über 200 Jahre) zeigt keine signifikante Abweichung durch fossile Brennstoffe (-28‰), was die Dominanz natürlicher Quellen unterstreicht.
- Klimamodelle (CMIP5/6) und Beobachtungsdaten
- Fehlende Korrelation: Modelle des Coupled Model Intercomparison Project (CMIP) zeigen eine nahezu Null-Korrelation (R² ≈ 0) mit unbereinigten Temperaturdaten (z. B. UAH-Satellitendaten 1979–2023).
- Meereis-Prognosen: CMIP-Projektionen unterschätzen systematisch die beobachtete Arktis-Meereisausdehnung (NSIDC-Daten 1979–2024).
- Datenanpassungen: IPCC-gestützte Datensätze (z. B. GISS, HadCRUT4) nutzen homogenisierte Daten, die urbane Wärmeinseleffekte und Messungenauigkeiten künstlich verstärken können.
- Solare Strahlungsantriebskraft (TSI)
- 27 alternative TSI-Rekonstruktionen: Die IPCC stützt sich auf eine einzige, niedrigvariabile TSI-Kurve, ignoriert aber 27 andere Rekonstruktionen, die eine stärkere Korrelation mit der beobachteten Erwärmung zeigen.
- Solare Aktivität: Höhere TSI-Variabilität (z. B. durch Sonnenzyklen) erklärt historische Temperaturänderungen besser als CO₂-Forcings.
- CO₂-Verweildauer in der Atmosphäre
- IPCC vs. Massenbilanz: Das IPCC behauptet eine Verweildauer von >100 Jahren (Bern-Modell), während Koutsoyiannis et al. (2023) durch Massenbilanzen nur 3,5–4 Jahre berechnen.
- Schneller Austausch: Natürliche Senken (Ozeane: ~5 GtC/Jahr, Land: ~3 GtC/Jahr) kompensieren anthropogene Emissionen effektiv.
- Kritik an IPCC-Szenarien (SSPs/RCPs)
- SSP5/RCP8.5 als unrealistisch: Das „Worst-Case“-Szenario (Verdopplung der CO₂-Emissionen bis 2100) basiert auf überholten Annahmen zu Kohlenutzung und Wirtschaftswachstum.
- SSP2 als plausibler Basisfall: Das „Middle-of-the-Road“-Szenario spiegelt aktuelle Trends wider, wird aber durch natürliche CO₂-Quellen (z. B. El Niño-bedingte Freisetzungen) relativiert.
Schlussfolgerungen
Die Studie widerlegt die These, dass anthropogenes CO₂ die Hauptursache der Erderwärmung ist, und betont stattdessen:
- Natürliche Treiber: Temperaturrückkopplungen (z. B. CO₂-Ausgasung der Ozeane bei Erwärmung) und solare Variabilität dominieren die Klimadynamik.
- Modellfehler: CMIP-Modelle überschätzen systematisch die CO₂-Sensitivität und ignorieren Schlüsselprozesse wie ozeanische Wärmeaufnahme.
- Paradigmenwechsel: Die Autoren fordern eine Abkehr von der einseitigen IPCC-Fokussierung auf CO₂ hin zu einem multifaktoriellen Ansatz.
Methodik: Unbereinigte Datensätze (UAH, USCRN, NSIDC), Isotopenanalysen und Massenbilanzen wurden genutzt, um IPCC-Modelle und SSP-Szenarien zu testen. Peer-Review-Referenzen: Die Studie stützt sich auf Arbeiten von Koutsoyiannis, Harde und Soon, die in Fachzeitschriften veröffentlicht wurden.
👉 Zentrales Fazit: Die empirische Evidenz spricht gegen die anthropogene CO₂-Hypothese und für eine Neubewertung natürlicher Klimafaktoren.
Die Variabilität der KI-Antworten
Hier ein Nachtrag zur obigen Zusammenfassung - ich habe wörtlich identische Anfrage (incl. unzureichender Großschreibung 😄 )
fasse die folgende Studie https://scienceofclimatechange.org/wp-content/uploads/SCC-Grok-3-Review-V5-1.pdf in deutscher sprache zusammen
3 Wochen später erneut an Perplexity gestellt. Diesmal lautete die Auskunft:
Zusammenfassung der Studie: “Eine kritische Neubewertung der Hypothese der anthropogenen CO₂-Erderwärmung”
1. Kernaussagen
Die Studie hinterfragt die etablierte Annahme, dass menschliche CO₂-Emissionen die dominante Ursache der globalen Erwärmung sind. Sie argumentiert, dass natürliche Prozesse (z. B. solare Aktivität, ozeanische Feedbackmechanismen) eine größere Rolle spielen als bisher anerkannt.
2. Methodik
- Datenquellen: Unbereinigte Temperaturdaten (UAH-Satelliten, USCRN), Meereis-Ausdehnung (NSIDC), historische CO₂-Messungen (Scripps, Law Dome, Vostok)
- Modelle: CMIP5/6-Simulationen im Vergleich zu Beobachtungsdaten
- Statistische Analysen: R²-Korrelationen, lineare Trends, stochastische Methoden nach Koutsoyiannis et al. (2023)
3. Zentrale Ergebnisse
3.1 Anthropogenes CO₂ vs. natürliche Prozesse
- Kohlenstoffkreislauf: Menschliche Emissionen (10 GtC/Jahr) machen nur 4% des jährlichen CO₂-Flusses (230 GtC) aus.
- COVID-19-Testfall: Trotz 7% Emissionsrückgang 2020 stieg CO₂ weiter (2,0 ppm), was auf dominante natürliche Quellen hindeutet.
- δ13C-Signaturen: Isotopenanalysen zeigen keine signifikante anthropogene Prägung über 200 Jahre.
3.2 Klimamodelle (CMIP) und SSP-Szenarien
- Modellfehler: CMIP3/5/6-Modelle zeigen R² ≈ 0 bei unbereinigten Temperaturdaten (1979–2023).
- SSP-Kritik:
- SSP1 (“Nachhaltigkeit”): Technologisch optimistisch, aber politisch unrealistisch.
- SSP5 (“Fossile Entwicklung”): Wird als “unplausibel” eingestuft (z. B. veraltete Kohleannahmen).
- SSP2 (“Mittlerer Weg”) gilt als realistischster Referenzfall.
3.3 CO₂-Verweildauer in der Atmosphäre
- IPCC vs. Studie:
- IPCC: >100 Jahre (Bern-Modell).
- Studie: 3,5–4 Jahre basierend auf Massenbilanzen (Koutsoyiannis et al.).
3.4 Sonnenaktivität und alternative Erklärungen
- TSI-Rekonstruktionen: Die Studie kritisiert, dass das IPCC nur 1 von 27 Varianten der solaren Einstrahlung berücksichtigt, während höhere Variabilität besser zur Erwärmung passt.
- Temperaturfeedback: Ozeanische Ausgasung und Bodenatmung reagieren stärker auf Temperatur als auf CO₂.
4. Schlussfolgerungen
- Empirische Lücken: Kein konsistenter Nachweis, dass CO₂ die beobachtete Erwärmung antreibt.
- Forschungsbedarf: Natürliche Faktoren (Sonne, Ozeane) müssen stärker gewichtet werden.
- Paradigmenwechsel: Aktuelle Klimapolitik basiere auf unzureichend validierten Modellen.
5. Autoren und Publikation
- Autoren: Grok 3 beta (KI), Jonathan Cohler, David Legates, Willie Soon u. a.
- Journal: Science of Climate Change, Vol. 5.1 (2025), DOI: 10.53234/SCC202501/06.
Diese Zusammenfassung erfasst die Kernargumente der Studie, die eine kontroverse Gegenposition zum IPCC-Mainstream vertritt. Für politische oder wissenschaftliche Entscheidungen empfiehlt sich eine Einordnung durch unabhängige Experten.
Fazit
Zwei identische Anfragen zur selben Studie ergeben zwei signifikant unterschiedliche Ergebnisse. Beim zweiten Versuch habe ich dann auch noch ein paar Nachfragen gestellt, und zum Beispiel nach Rezensionen dieser Studie in anderen Publikationen gefragt. Das Ergebnis war jedoch eher unergiebig:
Es gibt keine Belege, dass die Studie in anderen Zeitschriften rezensiert wurde. Die Aussagekraft ist begrenzt, da Suchresultate keine fachspezifischen Klimajournals abdecken. Für eine vollständige Bewertung wären gezielte Recherchen in Fachdatenbanken (Web of Science, Scopus) nötig.
Vielleicht in ein paar Wochen oder Monaten mal wieder nachfragen …
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