Deutsche Touristen im Ausland
veröffentlicht am 31.01.2016 mit 270 Worten - Lesezeit: 2 Minute(n) in * GEBRABBEL * REISEN *
Der Deutschlandfunk strahlt am Sonntag vormittag eine Sendung namens “Sonntagsspaziergang” aus, und einer der heutigen Beiträge wurde mit einem Zitat eingeleitet:
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)
Da ist mir sofort eine Begebenheit eingefallen, die ich vor 15 Jahren in Cordoba erlebte:
In einem Lidl ist “Theater” an der nebenan liegenden Kasse: ein (deutscher) Kunde beschwert sich über die Gebühr von 10ptas für eine Plastiktüte. Dieses Verhalten ist wohl total unangebracht - und die Kassiererin kann wohl am wenigsten dafür.
- eine Firma (Lidl) überträgt ein Geschäftskonzept (“günstige Ware aus Pappkartons”, dafür Gebühren auf sonstige Service-Leistungen) auf ein anderes Land
- sie tut das mit Sicherheit nicht im Hinblick auf ein paar Touristen
- also gibt es zwei Möglichkeiten:
- die Bevölkerung des Landes (hier: die Spanier) akzeptiert das Konzept - dann wird die Firma Erfolg haben
- die Bevölkerung akzeptiert dies nicht - dann wird der Rückzug die Folge sein.
- offensichtlich tritt in diesem Fall ersteres ein: Lidl expandiert in Spanien
- damit bleibt für den deutschen Touristen
- das übertragene Konzept zu akzeptieren wie die ortsansässige Bevölkerung
- nebenan im spanischen Hypermercado einzukaufen … dort gibt’s die Tüten kostenlos (jedenfalls damals war das so) … aber dann hat der Deutsche das Problem, daß auf der Fleischwurst nicht das deutsche Wort “Fleischwurst” steht (Lidl hat in der Anfangszeit in einem neuen Markt die in Deutschland verkaufte Ware einfach mit Aufklebern in der Landessprache mit den jeweiligen Pflichtangaben versehen).
Hab ich als Gast in einem Land wegen sowas das Recht, die lokalen Leute anzupampen??
Tss … tss … tss …
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