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Sind Windkraft-Anlagen als Vogelschredder geeignet?

veröffentlicht am 17.05.2024 - aktualisiert am 21.05.2024 mit 362 Worten - Lesezeit: 2 Minute(n) in * GEBRABBEL *

Inhaltsverzeichnis

 

Windkraftanlagen werden - natürlicherweise - von Gegnern und Befürwortern völlig unterschiedlich beurteilt. Hier ein paar einfache Rechnungen dazu …

Windpark in der Nachbarschaft

Da hab ich also so einen schönen Ausblick:

Ausblick aus Karlsbad (Teilausschnitt)

Allgemeine Daten

Dort stehen insgesamt 11 Anlagen vom Typ Siemens-Gamesa SWT-3.0-113 rum, die so spezifiziert sind:

Technische Eckdaten
Nabenhöhe           142,5 Meter
Rotordurchmesser    113 Meter
Blattlänge          55 Meter
Nennleistung        3 MW
Nenndrehzahl        14 U/min
Drehzahlbereich     6,5 - 14,7 U/min.

Datenblatt (Archiv) - Technische Beschreibung (Archiv)

An anderer Stelle hatte ich Betrachtungen zur Energieausbeute angestellt - darum soll es hier heute ausdrücklich nicht gehen. Aber welche Schlüsse lassen sich sonst noch aus den genannten Daten ziehen?

Einige einfache Rechnungen

Blattlänge und Blattspitzengeschwindigkeit

Aus der angegebenen Blattlänge von 55 Metern ergibt sich der Umfang des Kreises, auf dem die Blattspitze läuft, zu

Umfang U = 2 * π * 55m = 345,6m

Was bedeutet dies?
Die Schallgeschwindigkeit beträgt bei 343,2 m/s bei trockener Luft von 20°C. Würde nun der Rotor 1 mal pro Sekunde umlaufen, dann würden die Flügelspitzen der Rotorblätter bereits “die Schallmauer durchbrechen” … das dürfte gewisse Knattergeräusche verursachen …

Folgerichtig ist die Drehzahl auf 14,7 U/min (= 0,245 U/sec) begrenzt, d. h. eine Umdrehung alle rd. 4 Sekunden.

Hier ein kleiner “Jubelfilm” zu der Anlage …

Blattspitzengeschwindigkeit im Vergleich

Rechnen wir die max. Blattspitzen-Geschwindigkeit aus:

v = 345,6 m * 0,245 sec. * 3600 sec./1000 m = 304,8 km/h

Nun sucht man in der Vogelwelt lange und findet einzig den Wanderfalken, der (auch nur) im Sturzflug beim Beutefang eine höhere Spitzen-Geschwindigkeit erreichen kann (320km/h). Der Steinadler soll mit 190km/h der schnellste Vogel im Gleitflug sein, ebenfalls zu den schnellen Vögeln im Gleitflug zählt der Graukopfalbatros mit 125 km/h.

Und für den letzteren ist selbst die Umlaufgeschwindigkeit in der Mitte der Rotorblätter (halbe Länge => halbe Geschwindigkeit) mit 152 km/h noch zu hoch.

Zum Thema Rotmilan empfehle ich beispielsweise diese Analyse als Lektüre.

Aber wer interessiert sich heutzutage noch für Naturschutz? Wir haben ja jetzt ‘Klima’ … und wie sinnvoll das alles ist - dazu hab ich hier und hier vor längerer Zeit schon mal was geschrieben.

Die Ahnunglosen sind immer die Überzeugtesten
— Julian Reichelt 21.05.2024 —

 


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