Energiewende: Nennleistung und die Zahlen aus der Praxis
veröffentlicht am 08.01.2023 - aktualisiert am 20.02.2023 mit 441 Worten - Lesezeit: 3 Minute(n) in * GEBRABBEL *
Inhaltsverzeichnis
Vor ’nem Monat hab ich über Dunkelflaute geschrieben und dabei ausführlich dargestellt, welche installierten Leistungen die Bundesnetzagentur angibt und welche Anteile am Verbrauch in der Realität den einzelnen Energiequellen zuzuordnen sind.
Windpark in der Nachbarschaft
Da hab ich also so einen schönen Ausblick:
- Ausblick aus Karlsbad (Teilausschnitt)
Dort stehen insgesamt 11 Anlagen rum, die so spezifiziert sind:
Technische Eckdaten
Nabenhöhe 142,5 Meter
Rotordurchmesser 114 Meter
Anlagen 11
Leistung 33 MW
Gesamtproduktion 58.546,05 MWh
in diesem Jahr
In der Pressemeldung steht dann sowas:
Zusammen liefern die elf Windanlagen pro Jahr mehr als 70 Millionen Kilowattstunden Strom – das entspricht in etwa dem Jahresverbrauch von 20.000 Vier-Personen-Haushalten.
Nun könnte man sich schon mal fragen, wie aus den aufgelisteten 58,5 GWh die angegebenen 70 Mio. Kilowattstunden werden … aber das scheint die übliche “Kreativität” in diesem Bereich zu sein.
Auslastung
Rechnen wir also ganz einfach die theoretisch produzierbare Strommenge aus (an 365 Tagen zu je 24h):
33MW x 24h x 365 = 289.080 MWh
In Relation gesetzt zu den lt. Meldung tatsächlich produzierten 58.546,05 MWh ergibt das eine tatsächliche “Auslastung” von
58.546,05 MWh / 289.080 MWh x 100% = 20,25%
… oder mache ich da was falsch?
Im Klartext:
Nur ein Fünftel der “aufgedruckten Leistung” wird im Verlauf des Jahres tatsächlich produziert …
Wir lernen draus
- Achtung bei der Lektüre der einschlägigen Propagandameldungen der Betreiber
- Bei diesen Ausbeuten ist schon klar, daß bei einem Momentanverbrauch von 50 … 80 GW in Deutschland eine installierte Leistung von derzeit onshore: 56,7GW, offshore: 7,787GW genau gar nirgends hin reicht und die Zappelstrom-Verfechter ihr einziges Heil in noch viel viel mehr solcher Anlagen suchen.
Das ist ja auch egal, der hiesige Verbraucher zahlt auch für nicht produzierten (rd. 800Mio. EUR für 2021) oder auch verschenkten Strom.
Wie sowas - also viel viel mehr - dann aussieht zeigt eine Aufnahme aus Spanien:
- Windpark oberhalb Pamplona/Spanien
Aber da hinten sind ja noch jede Menge Berge leer …
Ohne konventionelle Kraftwerke gäbe es kein Stromnetz, in das Windräder von Zeit zu Zeit ihren Strom einspeisen könnten
Das zeigt schön die Auswertung des Dezember letzten Jahres:
Zur Erinnerung: die Summe der installierten Leistung aller Windräder in Deutschland betrug letztes Jahr 64,5 GW. Diese Leistung wurde auch in der windreichen Zeit Ende Dezember zu keinem Zeitpunkt erreicht …
Einen schönen Gesamtüberblick für Deutschland gibt es in der schweizer NZZ:
Windkraft in Deutschland: So schlecht sind Windräder ausgelastet
Der Blick zurück zur “Kugel Eis”
Wer erinnert sich noch?
(30.07.2004) Trittin: “Es bleibt dabei, dass die Förderung erneuerbarer Energien einen durchschnittlichen Haushalt nur rund 1 Euro im Monat kostet - so viel wie eine Kugel Eis.”
Willkommen in der Realität …
Verifikation: Pressemitteilung des BMUV
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