Sauwetter im Herbst und der regenerative Reisemobilist
veröffentlicht am 14.10.2022 mit 513 Worten - Lesezeit: 3 Minute(n) in * REISEN * WOHNMOBILE *
Um den Monatswechsel war ich ein bißchen mit’m Lkw unterwegs … Luxemburg und Champagne/Frankreich. Eine Woche Dauer-Schlechtwetter hab ich dabei zu Hause ausgesessen. Warum?
Irgendwie war - zumindest gefühlt - früher manches anders, auch das Wetter in den Herbst-Urlauben. Ich möchte hier mal kurz darstellen, wo dieses Mal das Problem lag:
Die Auswertung meines Solarreglers zeigte am Samstag/Sonntag (01. und 02. Oktober) bei dem in Luxemburg herrschenden Sauwetter diesen Ertrag:
Das dümpelt fürchterlich am Boden rum: bis auf kleine Spitzen bei max. 30W Ertrag. Das kompensiert über den Tag gerechnet nicht mal den Kühlschrank, der während seiner Laufzeit 60W Leistung zieht. Nach wenigen Tagen unter diesen Bedingungen ist dann ganz einfach “Feierabend” - will sagen: Batterie leer.
Am darauffolgenden Montag etwa 200km südwestlich in der Champagne zeigte sich dann schon ein etwas anderes Bild: wechselnde Wolken, die im Tagesverlauf immer größere Sonnenschein-Phasen zuließen. Vormittags sah das noch so aus:
- Vormittags-Wetter noch verhalten
aber am Nachmittag dann schon so:
- das bessere Wetter nachmittags
Und daraus ergaben sich massiv höhere Lade-Leistungen. Die waren auch nötig, um die Defizite aus den beiden Tagen davor auszugleichen:
Aber erst am Tag darauf, also am Dienstag, dem 04. Oktober, bei erneut schönem Wetter war die Batterie erstmals wieder voll, wie anhand des harten Übergangs von einem schönen gleichmäßigen Verlauf zu den spitzen Nadeln um ca. 11:30 zu erkennen ist.
Diese harten Nadeln im regelmäßigen Muster ergeben sich daraus, daß der Laderegler zwar die Ladung der Batterie einstellt (denn die ist ja voll), aber immer dann wieder einschaltet, wenn der Kühlschrank anfängt, aus der Batterie wieder Strom zu entnehmen.
Am liebsten ist mir also “Stromwetter”, das regelmäßig solche Kurven produziert:
Gleichmäßiger Anstieg von Sonnenaufgang bis um die Mittagszeit, dann Batterie voll und Pufferbetrieb. Wenn an schönen Tagen solch ein Verlauf sich regelmäßig ergibt, dann ist es auch möglich, wenige Tage (2…3) schlechtes Wetter per Batterie auszusitzen und danach in einer Schönwetterphase auch wieder auszugleichen, also die Batterie wieder aufzufüllen.
wichtig:
Natürlich ist es möglich, das Setup für längere Schlechtwetter-Phasen tauglich zu machen - einfach die Batteriekapazität erhöhen.
Aber: wie oben gezeigt, muß dann
- entweder die Solarleistung entsprechend erhöht werden - oder
- die nachfolgende Schönwetterphase muß entsprechend lang sein
um die durch die längere Schlechtwetterphase aus der größeren Batterie entnommene Energie wieder aufzufüllen.
Einige Bemerkungen noch zum Schluss:
- die Uhrzeiten beziehen sich in den Darstellungen nicht auf Sommerzeit, sondern auf quasi Sonnenzeit, also normale Mitteleuropäische Zeit, sodaß das Maximum (theoretisch) bei 12 Uhr liegen sollte.
- warum setzt bei den beiden letzten Diagrammen aus der Champagne die Leistung recht abrupt um 09:00 ein? Weil zu diesem Zeitpunkt am konkreten Standort die Sonne hinter einer Pappel auftaucht …
- die gezeigten Diagramme zeigen “die halbe Wahrheit”, denn die beziehen sich auf eine Hälfte meiner inzwischen aufgestockten Anlage. Das zeigt sich auch am letzten Bild an der Lücke im Zeitraum 14:30 bis 15:30, als der 1. Regler (dessen Protokoll ich hier auswerte) komplett abgeschaltet hat und der 2. Regler allein in der Lage war, den Kühlschrank zu puffern. Ab 15:30 war dann der Sonnenstand wieder so niedrig, daß auch der 1. Regler wieder zugeschaltet hat.
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