Die Klimatiker II: Können Privathaushalte die Welt retten?
veröffentlicht am 01.02.2022 mit 388 Worten - Lesezeit: 2 Minute(n) in * GEBRABBEL *
Inhaltsverzeichnis
Da werden uns seit Jahren Energiesparlampen und neue Waschmaschinen angedreht mit dem Argument, dadurch könnten wir Energie sparen … ja, bisweilen kann der Privathaushalt durchaus Energie sparen, meist aber nicht auf die angepriesene Art und Weise.
Welchen Anteil haben nun aber die Privathaushalte überhaupt am Gesamtstromverbrauch?
Bestandsaufnahme
Das statistische Bundesamt weist folgende Haushaltsgrößen aus:
Jahr | Insgesamt | davon (%) | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
in Tsd. | Einpersonen- haushalte | 2-Personen- haushalte | 3-Personen- haushalte | 4-Personen- haushalte | Haushalte mit 5 und mehr Personen | |
2019 | 41 506 | 42,3 | 33,2 | 11,9 | 9,1 | 3,5 |
Leider werden die Stromverbräuche nicht in der gleichen Verteilung angegeben:
Jahr | Durchschnitt | davon | ||
---|---|---|---|---|
in kWh | Einpersonen- haushalte | 2-Personen- haushalte | Haushalte mit 3 und mehr Personen | |
2019 | 3.106 | 1.958 | 3.196 | 4.919 |
Überschlagsrechnung der Verbraucher
Gehen wir also zunächst von den Gesamtzahlen aus:
Leistung des durchschnittlichen Einzelhaushalts
Um die Stromverbräuche mit Kraftwerks-Momentanleistungen vergleichen zu können, gehen wir vereinfacht davon aus, daß die Privathaushalte den Strom gleichmäßig abnehmen:
Ein Jahr hat
365 x 24 = 8.760h
und daraus ergibt sich eine mittlere Leistung eines Haushalts von
3.106 kWh / 8.760h = 0,355 kW
Das entspricht z. B. einem Drittel eines Haarföns - aber eben 24h/Tag im Dauerbetrieb.
Gesamtleistung aller Haushalte
Aus der durchschnittlichen Leistung eines Haushalts und der Gesamtzahl der Haushalte ergibt sich durch einfache Multiplikation:
0,355 kW x 41.506.000 Haushalte = 14.882.400 kW = 14,717 GW
Elektrizitätserzeugung
Das statistische Bundesamt gibt für 2020 die Bruttostromerzeugung mit 567 Mrd. kWh an.
567 Mrd. kWh / 8.760h = 64,73 GW
Dieser Wert ist realistisch, denn durch Mittelung kann man einen Wert in dieser Größenordnung auch aus den im letzten Beitrag gezeigten Diagrammen abschätzen (violette Linie):
Fazit
Der Anteil der privaten Haushalte am Gesamtstromverbrauch liegt bei
14,717 GW / 64,73 GW x 100 = 22,73%
Und aus diesen 22,73% muß jetzt richtig viel Kohle (im übertragenen Sinn) gemacht werden, sind doch die Strompreise für Privathaushalte nicht nur europaweit, sondern weltweit am höchsten in Deutschland … ist ja gut für’s Klima, wenn wir alle ’n bißchen mehr zahlen …
Und weil die Preise so schön hoch sind, sollen wir ja alle noch viel mehr Strom verbrauchen:
- elektrisch fahren …
- elektrisch heizen …
Aber das hatte ich ja schon erwähnt.
Hauptsache, der Absatz und die Kasse der Aktionäre stimmen … aber zumindest für die Landesebene hat das BVerfG heute verkündet, nicht jede Sau mit durch’s Dorf treiben zu wollen, die da freigelassen wird.
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