Können/dürfen wir noch Reisen nach der Wahl?
veröffentlicht am 19.09.2021 mit 949 Worten - Lesezeit: 5 Minute(n) in * GEBRABBEL * IVECOBASIS *
Inhaltsverzeichnis
Mein Reisefahrzeug ist inzwischen 24 Jahre alt … und wird nicht jünger. Vor zweieinhalb Jahren habe ich deshalb mal einen Vergleich der Basisfahrzeuge auf Iveco 4x4-Basis angestellt.
Interessant in dieser Zusammenstellung war auch die Preisexplosion, insbesondere von der Modellgeneration 1996/7 zu der von 2006. Und: wer eine derartig große Ausgabe tätigt, der benötigt eine gewisse Investitonssicherheit, zumindest, wenn er zur arbeitenden Bevölkerung zählt.
Investitionssicherheit bei individuellen Fortbewegungsmitteln
Schon in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts war der Politik eine gewisse Sprunghaftigkeit nicht abzusprechen. Beispiel:
Ein 1986 zugelassener Diesel war für 3 Jahre steuerbefreit, weil umweltfreundlich. Nach Auslaufen dieser Frist wurde er mit einer Kfz-Steuer belastet, die beim über 3-fachen eines Benziners lag … inzwischen war die “Einsicht” gereift, so ein Diesel sei eine “Dreckschleuder” …
Zehn Jahre später, als ich den Iveco kaufte, war nicht plötzlich alles gut. Aber zumindest mit einer gewissen Unschärfe konnte ich abschätzen, daß ich den wohl 10 Jahre fahren könnte zu erträglichen Bedingungen. Diese 10 Jahre sind lange rum 😄 - aber heute?
Jeder Politiker, jede Partei versucht gerade im Vorfeld der Bundestagswahl am nächsten Sonntag den Wettlauf der schnellstmöglichen Zerstörung der Investitionen der Bevölkerung (ja, für viele ist ein Auto eine maßgebliche Investitionsentscheidung - und für Nicht-Hauptstadt-Grüne (also normale Mitbürger auf dem Land) eine notwendige noch dazu).
Einen Investitionshorizont von mehr als 3 Jahren zu sehen … kaum möglich …
Zum Glück sind meine Autos entweder billig oder abgeschrieben …
Was ist finanziell leistbar?
Vor zwei Jahren habe ich mal in einem Beitrag die Einkommensentwicklung der letzten 20 Jahre dargestellt:
Daraus kann man sehen: die Einkommen der Tarifbeschäftigten haben sich deutlich besser entwickelt als die der “Durchschnitts-Arbeitnehmer”. Wichtig ist jetzt zweierlei:
- Die Einkommen der nicht-tariflich Beschäftigten können nur noch schlechter gewachsen sein (also noch (deutlich) unterhalb der blauen Linie liegen (siehe z. B. Dienstleistungen oder Einzelhandel))
- Die tariflichen Einkommen liegen in der Größenordnung der Inflation (nicht jedes Jahr für sich betrachtet, aber über längere Zeiträume betrachtet passt das so etwa)
Demzufolge müssen selbst Durchschnittsbeschäftigte froh sein, wenn sie nicht durch die Inflation ständig an Realeinkommen verlieren. Für die nicht-tariflich Beschäftigten der o. g. Branchen gilt daher erst recht: sie sind real ärmer geworden.
Und dann kommt die Bundesregierung um’s Eck mit dieser These:
Miese Löhne ziehen automatisch noch miesere Renten nach sich.
Die heutigen Corona-Rentner zeigen wie das Leben sein wird für die Rentner der Zukunft: Allein vor sich hinleben, Enkel sieht man (weil anderswo wohnhaft) nur noch per Skype.
Merke:
Mobilität ist pöhse!
Bleib in Deiner Bude hocken und langweile Dich!
(und sei froh, wenn Du im Winter noch warm in der Bude hast)
oder gehöre zur Elite und leiste Dir jedes Jahr den neuesten Schrei von Tesla … oder gleich ’n Flugtaxi oder …
Ich mache mir gewisse Sorgen
Ein Blick in die Geschichte lehrt:
Eine abstürzende Mittelschicht hat zu allen Zeiten rechts gewählt
Hat’s was geholfen?
Denjenigen, die so gewählt haben - eher nicht (kann man aktuell auch beobachten, siehe hier und hier). Und den Schlamassel mußten die folgenden Generationen ausbaden mit (im Extremfall) Wiederaufbau und so …
Es kann noch “besser” kommen
Aber in naher Zukunft?
Der siedlungspolitische Sprecher des NABU Ulrich Kriese jedenfalls befürchtet, daß wir sehr bald wieder eingesperrt sein werden könnten, weil die Regierung gelernt hat, wie man mit Angst der Bevölkerung radikale Maßnahmen durchsetzen kann.
Diesmal eben unter dem Deckmantel des Klimas.
Und natürlich zum Wohl der Großkonzerne …
Die interessantesten Passagen gebe ich hier wieder, der vollständige Artikel findet sich u. a. hier.
Die Einzelnen werden in die Pflicht genommen
Das Weltklima wird so natürlich nicht zu retten sein, schon gar nicht rechtzeitig. Zum Beweis ihrer Tatkraft und inspiriert von den derzeit guten Erfahrungen mit Grundrechtseinschränkungen, liegt es nahe, dass bereits die nächste Bundesregierung gegenüber dem Wahlvolk eine andere Tonart anschlagen wird. Zum Nutzen insbesondere vieler Global Player könnte sie danach trachten, mit ein paar findigen Ideen den Einzelnen in die Pflicht zu nehmen:
Flugreisen und Einkäufe nur mit persönlichem Klimaschutzzertifikat, zeitweise Sperrung des Zertifikats nach Klimaschutzvergehen (an regierungskritischer Klimademo teilgenommen, kritischen Post veröffentlicht, den wöchentlichen gesetzlichen Klimaruhetag missachtet usw.), GPS-Tracking des mobilitätsbedingten, persönlichen CO2-Fußabdrucks, Einreiseverbote für alle, die ihr CO2-Konto überzogen haben, und anderes mehr.
Sie würde von solidarischen Bürgerpflichten und dem einzigen Weg zur Wahrung von Freiheit, Sicherheit und Wohlstand sprechen. Dass sich der Klimawandel auch damit nicht aufhalten ließe, stattdessen die freie, offene Gesellschaft an ihr Ende gelänge, sollten wir uns beizeiten bewusst machen.
/*Ulrich Kriese ist Sprecher für Bau- und Siedlungspolitik des Naturschutzbundes und Mitbegründer der Reforminitiative „Grundsteuer: Zeitgemäß!“./
So ganz unrecht bezüglich des Nutzens insbesondere vieler Global Player scheint der gute Mann nicht zu haben. Schon in der Vergangenheit zeigte sich:
- Umweltzonen: Dank der Lobby-Organisation “Deutsche Umwelthilfe” wurden reihenweise Fahrzeugbesitzer kalt enteignet. Die Industrie hat sich gefreut und - Autos verkauft. Und pikanterweise wurde durch die Verschärfung der Abgasnormen in den Jahren davor der Feinstaub aus Diesel- und Direkteinspritzer-Benzinern erst herbeireguliert …
- Abwrackprämie: gut, die Ursache war eine Bank, die sich verzockt hat, aber “Dreckschleudern” vom Markt zu drängen - so’n kleines grünes Deckmäntelchen wurde auch diesem Konjunkturprogramm umgehängt.
Nachhaltigkeit? Wieso denn, Hauptsache: neue Autos verkauft (ob die alten jetzt schlecht waren oder nicht, das spielt ja keine Rolle) - e-Autos: Unsere Schicki-Micki-Grünen finden es toll, wenn in ihrer tollen Hauptstadt e-Autos fahren, die mit App bestellt werden können und (vielleicht) ebenso geladen werden - ist doch egal, wenn in Chile oder neuerdings in Portugal ganze Landstriche verwüstet werden für die Lithium-Gewinnung …
Ein Dorf, das ein Paradoxon illustriert, mit dem Europas Energiewende konfrontiert ist: Im Namen des Umweltschutzes wird das Gefüge nachhaltiger ländlicher Gemeinschaften zerstört. Euronews
Merke:
Alle “Umwelt”-Programme der Vergangenheit führten zu einem massiven Wertverlust bei der Bevölkerung und sprudelnden Umsätzen bei der Industrie (und “Ausschüttungen” für deren Eigner).
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