Linux Mint und die Ubuntu-Backports
veröffentlicht am 25.12.2015 mit 320 Worten - Lesezeit: 2 Minute(n) in * LINUX *
Anlaß
Ab und an wird von den Erstellern neuerer Software-Versionen darauf hingewiesen, daß die Nutzer älterer Betriebssystem-Varianten (insbesondere ältere Ubuntu-LTS-Versionen), die “Backports” installieren sollen.
Was sind Backports?
Kurz gesagt: hier handelt es sich um Programme bzw. Pakete, die auf Basis neuerer Betriebssystem-Versionen entwickelt wurden, aber durch nachträgliche Anpassung “rückportiert” wurden, also an vorherige Betriebssystem-Stände angepaßt wurden.
Ubuntu oder Mint oder was?
Für Ubuntu gibt es ein Repository, das solche rückportierten Programmpakete enthält.
In der Paketquellenverwaltung von Linux Mint gibt es eine Option “Zurückportierte Pakete (Backport)”.
Ist damit das Gleiche gemeint?
Hintergrund der Frage ist, daß “die Mint-Macher” auch eigene Programme (insbesondere Cinnamon- und Mate-Desktop, aber auch Systemverwaltungs-Tools) entwickeln.
Antwort/Ergebnis
Mittels
inxi -r
läßt sich eine vollständige Liste der Software-Quellen anzeigen. Das sah bei mir (Linux Mint 17.2) so aus:
~ $ inxi -r
Repos: Active apt sources in file: /etc/apt/sources.list
deb file:///var/local/repository ./
Active apt sources in file: /etc/apt/sources.list.d/official-package-repositories.list
deb http://packages.linuxmint.com rafaela main upstream import
deb http://extra.linuxmint.com rafaela main
deb http://archive.ubuntu.com/ubuntu trusty main restricted universe multiverse
deb http://archive.ubuntu.com/ubuntu trusty-updates main restricted universe multiverse
deb http://security.ubuntu.com/ubuntu/ trusty-security main restricted universe multiverse
deb http://archive.canonical.com/ubuntu/ trusty partner
Nach Setzen des Hakens in der oben gezeigten Paketquellen-Verwaltung liest sich das so:
~ $ inxi -r
Repos: Active apt sources in file: /etc/apt/sources.list
deb file:///var/local/repository ./
Active apt sources in file: /etc/apt/sources.list.d/official-package-repositories.list
deb http://packages.linuxmint.com rafaela main upstream import backport
deb http://extra.linuxmint.com rafaela main
deb http://archive.ubuntu.com/ubuntu trusty main restricted universe multiverse
deb http://archive.ubuntu.com/ubuntu trusty-updates main restricted universe multiverse
deb http://security.ubuntu.com/ubuntu/ trusty-security main restricted universe multiverse
deb http://archive.canonical.com/ubuntu/ trusty partner
d. h. es ist lediglich
deb http://packages.linuxmint.com rafaela main upstream import
durch
deb http://packages.linuxmint.com rafaela main upstream import backport
ersetzt worden.
Die Option öffnet also nur die Mint-Backports …
Wer also die Ubuntu-Backports zwingend unter Linux Mint braucht, der muß
deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu trusty-backports main restricted universe multiverse
per Hand hinzufügen, entweder durch Editieren der /etc/apt/sources.list
Datei oder den Terminal-Befehl
add-apt-repository "deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu trusty-backports main restricted universe multiverse"
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